Avant printemps - 1964
Avant printemps - 1964

Willy Reber
als Person
und Künstler

Willy Reber wurde 1922 in Grenchen geboren. Seine Eltern waren in der Uhrenindustrie tätig. Der Vater arbeitete sich zum Leiter «Arbeitseinteilung» hoch. Die Mutter verliess die gemeinsame Arbeitgeberin später, um als Korsettschneiderin selbständig einen Laden in Grenchen zu eröffnen und erfolgreich zu betreiben.

Willy Reber hatte zwei ältere Brüder, Hans und Max. Alle besuchten die Primarschule in Grenchen. Willy absolvierte danach das Gymnasium in Biel, wo er ein Musterschüler war und das Maturitätszeugnis 1941 entgegennehmen konnte. 1942 begann er sein Medizinstudium in Freiburg. Dieses schloss er 1948 mit dem Prädikat «summa cum laude» an der Universität Bern ab. Danach vertiefte er seine Kenntnisse in diversen medizinischen Spezialgebieten, um schliesslich als Chirurg am Bürgerspital Basel tätig zu werden.

1952 heiratete Willy Reber Frau Charlotte Bodmer. Mit ihr zog er 1953 in die USA, wo er seine Ausbildung zum Herzspezialisten fortsetzte. Nach seiner Rückkehr nach Europa war Willy Reber von 1955 bis 1966 als Herzspezialist und Forscher an den Universitätskliniken Erlangen, Strassburg, London, Wien und Basel tätig. Als er 1966 nicht als Professor an die Universität Bern berufen wurde, gab er seine damalige Tätigkeit als Chirurg im Inselspital Bern auf und pflegte intensive Kontakte zu Künstlern, Musikern, Schriftstellern und Politikern. Aufgrund seiner finanziellen Unabhängigkeit konnte Willy Reber sich als Intellektueller mit natur- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen beschäftigen. Dazu übte er nachrichtendienstliche Tätigkeiten im Bereich Kriegsmedizin aufgrund seiner engen Beziehungen zu israelischen Persönlichkeiten aus.

Das Kunstwerk ist Spiegelbild des ewigen Schöpfungsspiels der Natur.

Willy Reber, 1984

Nachdem Willy Reber bereits in den Jahren 1954 – 1957 beim Kunstmaler Otto Tschumi, einem bekannten Berner Surrealisten, Kurse besucht hatte, überrascht es nicht, dass er zur Kunst zurückkehrte und sich ab 1979 hauptsächlich dieser in vielfältiger Weise widmete. Er schuf gut 2500 Werke. Es handelte sich vornehmlich um Zeichnungen und Collagen, aber auch um Aquarelle, Assemblagen und Skulpturen. Dazu kommen Objekte, Keramik und vereinzelte Teppiche. Willy Reber schuf ein äusserst breites und tiefgründiges Werk, bis er 1995 aus dem Leben gerissen wurde durch Herzversagen während seiner Arbeit im Atelier. Zu Lebzeiten liess er seine Werke weder in Museen noch in Galerien ausstellen, sondern archivierte sie als verborgener Schatz in seinem Haus in Valbella.